Hintergrund und Relevanz der Exposom-Forschung

Die pan-europäische Research Infrastructure 'EIRENE' (EnvIRonmental Exposure assessmeNt in Europe) ist eine Initiative zur Etablierung höchst innovativer Technologien im Bereich der expandierenden Exposom-Forschung. In diesem zukunftsträchtigen Wissenschaftszweig wird der Einfluss verschiedenster Umwelteinflüsse auf die menschliche Gesundheit erstmals holistisch und multidisziplinär untersucht.

Neueste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass selbst chronische Leiden die im späteren Leben auftreten, wie z.B. diverse Krebs- oder neurodegenerative Erkrankungen, häufig durch frühkindliche Belastung ihren Ursprung nehmen. Für deren Entstehung spielen genetische Faktoren eine zum Teil untergeordnete Rolle, während Umweltfaktoren (das 'Exposom', z.B. hormonverändernde und gesundheitsschädigende Substanzen wie bestimmte Pestizide, Phthalate, Schwermetalle, Bisphenole etc.), laut aktuellen Übersichtsstudien, für 70-90% des Krankheitsrisikos verantwortlich sind.

Das Ziel von EIRENE ist es, neuartige analytische und bioinformatische Infrastruktur aufzubauen, zu harmonisieren und der wissenschaftlichen Community zur Verfügung zu stellen, um dieses große gesellschaftliche Problem adäquat zu adressieren. Die nachhaltige Nutzung und Kontrolle von Chemikalien betrifft alle Bereiche des Green Deal der Europäischen Kommission, daher ist diese Infrastruktur auch unmittelbar zur Umsetzung des Green Deal einsetzbar.

Das nationale Konsortium in Österreich (EIRENE.at) wird von der Fakultät für Chemie der Universität Wien aus koordiniert und beinhaltet Schlüsselpartner der Medizinischen Universitäten in Wien und Innsbruck sowie des Umweltbundesamtes. Es basiert auf der seit 2007 erfolgreich operierenden, österreichischen Human Biomonitoring-Plattform. Diese wurde 2016 als offizielles Beratungsgremium des Nationalrates etabliert und berichtet diesem in regelmäßigen Abständen. Ein aktueller Bericht ist derzeit in Begutachtung und sollte noch Anfang 2020 veröffentlicht werden.

 

HEADQUARTERS

European Hub: Masaryk University (RECETOX center), Brno, CZ

Austrian National Hub: Faculty of Chemistry, University of Vienna (UNIVIE)

 

https://www.esfri.eu/sites/default/files/ESFRI_roadmap2021_New-Projects_PressRelease.pdf